Gedenkstätte Bäckerstraße / 1. und 2. Weltkrieg

Innenpolitische und soziale Krisen sowie machtpolitische Rivalitäten und intensives Wettrüsten in Europa kennzeichneten die Ausgangslage vor dem Ersten Weltkrieg

Auslöser war die Ermordung des österreichischen Thronfolgers und seiner Frau in Sarajevo durch serbische Nationalisten am 28. Juni 1914.

Ab August 1914 kämpften die Bündnispartner, die sog. Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn gegen den Dreierbund Frankreich, Großbritannien und Russland. Im April des Jahres 1917 traten die USA gegen die Mittelmächte in den Krieg ein. Insgesamt waren 40 Staaten am weltweiten Krieg beteiligt. Gekämpft wurde u.a. in Europa, Afrika, im Nahen Osten und auf hoher See.

Hauptmerkmal des Ersten Weltkriegs war der industrialisierte Massenkrieg in den Schützengräben. Materialschlachten mit hochentwickelter Waffentechnik (Maschinengewehre, Flammenwerfer, Panzer, Flugzeuge, Giftgas) hinterließen Millionen Tote und zerstörte Landschaften.

Abseits der Schlachtfelder litt die Zivilbevölkerung durch Hunger, Entbehrung und Entsetzen über das Massentöten an der Front.

Nach Schätzungen kamen weltweit rund neun Millionen Soldaten und mehr als sechs Millionen Zivilisten ums Leben. Andere Schätzungen gehen von insgesamt 17 Millionen Toten aus.

Waffenstillstand am 11. November 1918. Deutschland und Österreich waren besiegt. Sieger und Besiegte hatten neben hohen Menschenverlusten zudem Kriegskosten und materielle Zerstörungen zu tragen. Die Bedingungen des Friedensvertrages von Versailles am 18. Juni 1919 wurden von vielen Deutschen als aufgezwungen empfunden.

Der Erste Weltkrieg veränderte auch das politische und gesellschaftliche System Europas von Grund auf. Alte Mächte zerbrachen, neue Nationalstaaten entstanden.

In Deutschland hatten die im Jahr 1933 an die Reichsregierung gekommenen Nationalsozialisten unter ihrem „Führer“ Adolf Hitler Krieg von Anfang an gewollt. Mit Gewalt sollten die nach dem Ersten Weltkrieg verloren gegangenen Gebiete zurückgewonnen und vor allem „Lebensraum im Osten“ erobert werden. Rassismus und. Antisemitismus  waren wesentliche Elemente der NS-Weltanschauung.

Am 1.9.1939 begann mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg,

Frankreich und Großbritannien erklärten als Verbündete Polens dem Deutschen Reich den Krieg.

Ab 1942 kämpften das Deutsche Reich und seine Verbündeten, u.a. Italien und Japan gegen eine feste Koalition aus den USA, Großbritannien und der Sowjetunion (UdSSR). Insgesamt waren direkt oder indirekt mehr als 60 Staaten am Zweiten Weltkrieg beteiligt. Neben Europa gab es mit dem Pazifik ein zweites Zentrum des Krieges, auf das mindestens 40 Prozent der Kriegstoten entfielen.

Der Zweite Weltkrieg war geprägt von ideologischer Feindschaft, grausamen Verbrechen und staatlichen Mordbefehlen. Zu den schlimmsten Verbrechen gehörte der Holocaust, bei dem sechs Millionen Juden von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

Nach einigen Schätzungen kamen weltweit mehr als 50 Millionen Menschen um, wobei der Großteil Zivilisten waren. Andere Schätzungen nennen Zahlen zwischen 60 und 70 Millionen Tote.

Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 erlebten Millionen Menschen als Befreiung vom NS-Regime. Für Millionen von Ausgebombten, Flüchtlingen und Vertriebenen bedeutete das Ende des Kriegs aber auch den Verlust ihrer Heimat. Deutschland verlor große Teile seines Territoriums und war bis 1990 in zwei Staaten geteilt.

In Asien endete das Kriegsgeschehen erst mit der Kapitulation Japans nach den amerikanischen Atombombenabwürfen auf die Städte Hiroshima und Nagasaki im August 1945.